Am Lebensende stellt sich für viele Angehörige und Betroffene die Frage, wie mit dem Thema Essen und Trinken umzugehen ist. Die Vorstellung, dass jemand verhungern oder verdursten könnte, ist emotional belastend und führt oft zu Unsicherheiten. Doch das Ende des Lebens ist ein natürlicher Prozess, in dem der Körper häufig von sich aus aufhört, Nahrung und Flüssigkeit zu verlangen.
Eine natürliche Entwicklung
Dr. Viola Schumm vom Hospizdienst DaSein hat es in ihrem Vortrag vom 16.01.2025 so beschrieben: „Der Mensch stirbt nicht, weil er aufhört zu essen und zu trinken – sondern er hört auf zu essen und zu trinken, weil er stirbt.“ Essen und Trinken, die uns ein Leben lang begleiten, verlieren am Lebensende oft ihre zentrale Bedeutung. Für Angehörige kann dies schwer zu akzeptieren sein, denn sie verbinden damit Trost, Liebe und Fürsorge.

Genuss statt Muss
Es ist wichtig, den Betroffenen Autonomie und Würde zu lassen. Essen und Trinken sollten nach dem individuellen Bedürfnis erfolgen, ohne Zwang oder Erwartungsdruck. Ein paar hilfreiche Ansätze:
• Ermutigen Sie zu kleinen Genüssen, wie dem Kauen und Schmecken von Lieblingsspeisen, auch wenn diese nicht geschluckt werden.
• Mundpflege kann ein Durstgefühl lindern, das oft durch Mundtrockenheit entsteht.
• Der Einsatz von Trinkhalmen oder kleinen, häufigen Mahlzeiten kann das Trinken und Essen erleichtern.
Belastung durch Ernährung
Am Lebensende kann der Körper aufgenommene Nahrung und Flüssigkeit oft nicht mehr verstoffwechseln, was zu Beschwerden wie Übelkeit oder Flüssigkeitsansammlungen führen kann. Infusionen oder künstliche Ernährung sind in der Sterbephase selten sinnvoll und können mehr belasten als helfen.
Unterstützung durch Palliativberatung
Die Versorgung und Begleitung am Lebensende erfordert ein hohes Maß an Sensibilität und Fachwissen. Individuell ausgerichtete Palliativberatung durch Fachkräfte hilft Angehörigen und Betroffenen, diese Lebensphase mit Würde und in Übereinstimmung mit den individuellen Bedürfnissen zu gestalten.Das Team des Hospizdienstes DaSein in München bietet sowohl begleitend und beratend gemeinsam mit dem Hausarzt und/oder im Rahmen der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) eine umsichtige und sichere Versorgung. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Abschied mit Würde
Am Ende geht es nicht darum, den Sterbeprozess aufzuhalten, sondern diesen so angenehm und menschenwürdig wie möglich zu gestalten. Dabei ist ein offener und einfühlsamer Umgang entscheidend – sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Angehörigen.