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Kunst-Projekt von Hospizdienst DaSein und Netzwerk Wohnungslosenhilfe

Aus dem Leben? Kunstpavillon, Alter Botanischer Garten, Sophienstraße 7a, 80333 München
26. – 29. August 2021
Ausstellungseröffnung am 25.08.2021

Aus dem Leben? Eine Ausstellung im Kunstpavillon zum Thema Palliativversorgung für Wohnungslose

Die gemeinsame öffentliche Aktion der Fachbereiche Hospiz- und Palliativarbeit und Wohnungslosenhilfe war ein schöner Erfolg. Über 500 Besucherinnen und Besucher haben zwischen dem 26. und 29. August den Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten besucht, um sich die Ausstellung „Aus dem Leben?“ anzusehen. Dort zeigten ehemals obdachlose Menschen ein Kunstprojekt, in dem sie ihre Auseinandersetzung mit der Endlichkeit thematisieren.

Installation, gestaltet von ehemals obdachlosen Menschen 

Entstanden ist das Projekt im Rahmen der gewachsenen Zusammenarbeit zwischen DaSein e.V. und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe. Den Zugang zu entlastenden Angeboten im Fall schwerer, lebensbegrenzender Erkrankung für wohnungslose Menschen zu erleichtern war und ist das Ziel der geschaffenen Kooperation. Zahlreiche Schnittstellen zwischen DaSein e.V. und Einrichtungen für wohnungs- bzw. obdachlose Menschen konnten seither entstehen. Die Praxis zeigt, dass inzwischen deutlich mehr Menschen ohne eigene Wohnung von einer ambulanten Begleitung und palliativmedizinischer Versorgung am Lebensende profitieren.

Die gezeigte Installation wurde gestaltet von ehemals obdachlosen Menschen. Thema des Kunstprojekts war die gleichzeitige Konfrontation mit zwei existentiellen Fragestellungen sichtbar zu machen – dem Wohnungsverlust inklusive aller Folgen sozialer Ausgrenzung und die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit. Überleben und einsames Sterben als zentrale Lebensthemen ohne ein schützendes Dach über dem Kopf, ohne „Zuhause“, verschärft durch das Eintreten einer lebensbegrenzenden Erkrankung. Wie ertragen Betroffene diese Belastung? Oder erscheint der eigene Tod womöglich weniger beängstigend, wenn der tägliche Kampf ums Überleben die Erfahrungen bestimmt?

Eröffnungsveranstaltung am 25. August 2021

Gemeinsame Arbeit von Wohnungslosenhilfe und Hospizdiensten und Palliativversorgern

In ihrer Eröffnungsrede betonte Heike Beck, stellvertretende Geschäftsführerin Hospizdienst DaSein, wie wichtig die Zusammenarbeit der beiden Unterstützungssysteme für die Versorgung sei. Die Kongruenz der grundlegenden Werte sei dabei hilfreich. Offenes und nicht bewertendes Hinwenden zu Betroffenen sowie der Respekt vor der Autonomie des Einzelnen seien Teile des grundlegenden Handlungsverständnisses sowohl auf Seiten der Wohnungslosenhilfe als auch in der Hospiz- und Palliativarbeit. Menschenwürdig leben und sterben zu können bilde das Fundament des Unterstützungsangebots.

Sterbebegleitung und selbstbestimmtes Lebensende

Die miteinander kombinierten Kompetenzen beider Fachbereiche ermöglichen den Betroffenen ein selbstbestimmtes Lebensende – auch bei Wohnungslosigkeit. Ein Hand in Hand beider Hilfesysteme fördere den Zugang von wohnungslosen Menschen zu hospizlichen Angeboten und palliativer Versorgung. „Gewachsene, nun vertrauter werdende Strukturen sollen daher gepflegt und erhalten bleiben, weil sie Menschen Halt in der letzten Lebensphase bedeuten können“ so Heike Beck.

Der gemeinsame Weg von Hospiz- und Palliativversorgung und der Wohnungslosenhilfe ist noch am Anfang. Es gibt noch viel zu tun. Aber es gibt auch viele Ideen, zur Verbesserung der Lage. Das öffentliche Sichtbarmachen der Problematik war ein weiterer Schritt in die Richtung. 

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